Ambitioniert erschien dem Vorstand der Stiftung Mainzer Theaterkultur das Vorhaben des neuen Intendanten Markus Müller, ohne den Einsatz öffentlicher Finanzmittel noch vor Beginn der Spielzeit 2014/2015 die bisherigen Spielstätte im Glashaus „vom Dachboden in den Keller“ zu verlagern. Es gelang: das Staatstheater hat diesen neuen Spielort nunmehr am 26. November offiziell eröffnet. Die Baukosten von 240.000 € wurden ausschließlich über Spendengelder finanziert.
17 Meter unter der Bühne des Großen Hauses ist mit U17 eine Theaterbühne entstanden, die insbesondere für das junge Staatstheater justmainz zu einem Möglichkeitsraum werden soll. Bis zu 135 Zuschauer finden hier Platz, Bestuhlung und Bühne der Blackbox bieten größtmögliche Flexibilität für kreative Prozesse, der Zugang ist barrierefrei. Geplant und umgesetzt hat die Spielstätte das Architekturbüro Färber aus Mainz.
240.000 Euro Förderung
In Anwesenheit vieler Mäzene dankte Stiftungsvorsitzender Dr. Michael E. Coridaß dem Engagement von Persönlichkeiten und Unternehmen in der Region Mainz- Rheinhessen: „In den vergangenen Monaten haben Sie, die Bürger von Mainz und Rheinhessen, über die Stiftung Mainzer Theaterkultur 240.000 € dem Theater zukommen lassen. Darauf, daß es in kurzer Zeit es gelungen ist, Verlagerung und Umbau der Probebühne zu einem Studiotheater zu 100 % durch Spenden zu finanzieren, können Sie als Spender, wir alle stolz sein! Auch das alte „Mollers“ kann so wieder ein Stück den Bürgerinnen und Bürgern zurück gegeben werden.“
Oberbürgermeister Michael Ebling unterstrich anläßlich der Eröffnung die künstlerischen Optionen: „In 17 Metern Tiefe findet Hochkultur statt. Die Situation auf U17 ist besonders geeignet, gerade junge Leute im geschützten Rahmen an das Theater heranzuführen.“
Die Stiftung Mainzer Theaterkultur konnte nicht nur 20.000 € aus eigenen Erträgen zur Verfügung stellen, sondern das Staatstheater bei der finanziellen und organisatorischen Abwicklung unterstützen. Zu den Spendern und Förderern zählen Peter E. Eckes, Dirk und Tim Gemünden, Stefan Schmitz, Dr. Bernd Wegener, Wolfgang Strutz, die Sparkasse Mainz und weitere Partner.
Das Ergebnis spreche, so Coridaß, für die Wertschätzung der Mainzer Bevölkerung für Ihr Staatstheater und bezog ausdrücklich auch das philharmonische Staatsorchester mit ein, dessen Wurzeln in diesem Jahr 500 Jahre zurück liegen.Vielleicht kommt ja doch einmal wieder zusammen, was zusammen gehört.
Platz für Energie und Kreativität
Intendant Markus Müller bedankte sich bei den Unterstützern: „Daß das Staatstheater Mainz Ihnen offenbar eine Herzensangelegenheit ist, macht mich froh und sehr zuversichtlich für unsere Arbeit in diesem wunderbaren Haus“, betonte Müller, „allein durch Ihre großartige Unterstützung konnte diese neue Bühne entstehen. Uns alle hier im Theater motiviert das, auf U17 mit viel Energie und Kreativität spannendes Theater vor allem für ein junges Publikum zu machen. Ich bin überzeugt: Das Geld ist gut angelegt!“